die bienenwiese
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Was der Welt ohne

Bienen blüht

 

Ihr gutes Image haben die Bienen zu Recht: Würden die volkswirtschaftlichen Milliardenbringer aussterben, wären die Folgen fatal. Wissenschafter feilen bereits an technischen Alternativen, etwa der "RoboBee".

Der Minister hielt dem Sturm der Entrüstung nicht stand. Nach tagelangem Streit schwenkte Nikolaus Berlakovich am Dienstag um und stimmte einem Verbot für die bienengefährdenden Pestizide zu.

Über das Wohlergehen der sympathischen Honigsammler scheint in Österreich wenig zu gehen. Ein Image, das die Bienen nicht von ungefähr haben. Würden sie aussterben, wären die Folgen fatal. Obst und Gemüse würden zum Luxusgut, das Artensterben würde sich sprunghaft beschleunigen, volkswirtschaftliche Milliardenverluste wären die Folge.

Dass die Honigbienen in unseren Breiten gänzlich verschwinden, ist laut Zoologen zwar in naher Zukunft nicht zu erwarten. Tatsache ist allerdings, dass der Druck auf die schwerarbeitenden Insekten zunimmt, die Ausfälle in den Völkern größer geworden sind und in Teilen der USA und Chinas bedrohliche Ausmaße angenommen haben. Wachsende Flächenversiegelung, importierte Krankheitserreger, Monokulturen und die Pestizide in den Feldern - mögliche Ursachen für das Bienensterben gibt es viele. Fest steht: Verschwinden die Bienen, geriete unser Leben aus den Fugen.

Ohne Bienen läuft in der Pflanzenwelt so gut wie gar nichts. Auf ihrem Flug bestäuben sie nicht nur Obstbäume und Rapsfelder, sie sind für viele Wildpflanzen und Beeren die einzige Möglichkeit, Früchte zu entwickeln. 84 Prozent aller Ackerpflanzen und 80 Prozent aller wilden Pflanzen in Europa benötigen laut EU-Umweltbüro die Bestäubung. Die EU-Kommission schätzt den ökonomischen Wert der Pflanzenbestäubung durch Insekten auf jährlich 15 Milliarden Euro.

Weltweit summiert sich das auf 153 Milliarden Euro, wie deutsche und französische Wissenschaftler 2009 erstmals berechnet haben. Das entspricht knapp zehn Prozent des Gesamtwerts der globalen Agrarproduktion. Eine eher theoretische Geldsumme, denn wirklich ersetzen ließe sich die Blütenbestäubung durch Insekten nicht. "Theoretisch wäre das zwar möglich, praktisch aber wohl zu aufwendig und zu teuer", sagt Peter Hietz vom Institut für Botanik an der Boku Wien.

Bedrohte Nahrungskette

Am größten wären die Verluste für den Obst- und Gemüseanbau, der ohne Bestäubung nur noch eingeschränkt möglich wäre. Die Preise für Äpfel und Kohl würden explodieren, die Früchte zum Luxusgut. "Die Folgen gingen aber noch viel weiter", sagt Thomas Frank, Zoologe an der Boku. Viele der betroffenen Pflanzen und der dazugehörigen Insekten sind Nahrung für andere Tierarten, ganze Ernährungsketten würden kollabieren. Ausfallen würde rund ein Drittel aller Lebensmittel der Menschen, rechnet der Schweizer Regisseur Markus Imhoof in seinem Film "More than Honey" vor.

Allerdings ist Biene nicht gleich Biene. "Neben der Honigbiene, die jeder kennt, gibt es in Österreich noch etwa 300 wilde Bienenarten", sagt Frank. Diese leben nicht in Stöcken, sondern sind Einzelgänger und tragen ebenfalls zur Pflanzenbestäubung bei. Dazu kommen Schmetterlinge, Schwebfliegen und Käfer- und Vogelarten, die Blütenpollen verbreiten. "Die Honigbiene gehört allerdings zu den wichtigsten Bestäubern", sagt Frank.

In Teilen Chinas haben sich die Bienen so sehr dezimiert, dass Arbeiter mit Bambusstöcken und daran befestigten Federn unterwegs sind, um Blüten künstlich zu befruchten. Spektakulärer ist ein anderes Projekt: Die Forscher haben mit der "RoboBee" eine künstliche Biene gebaut, die künftig Teile der Bestäubung übernehmen könne. Eine Vorstellung, vor der nicht nur Naturliebhabern graut.

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