die bienenwiese
Atmen Sie den Sommer ...
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Pestizide schaden nicht nur
Bienen
Die Zahl der Vogelarten geht weltweit zurück. Eine der Ursachen
dafür ist der Verlust von Lebensräumen. Vögel der Agrarlandschaften
sind stärker rückläufig, da sie besonders von der fortschreitenden
Intensivierung landwirtschaftlicher Flächennutzung betroffen sind.
Aber auch der Einsatz von Pestiziden trägt dazu bei. Und das auf
vielfältige Weise, wie die Amerikanische Vogelschutzgesellschaft
ABC (American Bird Concervacy) nun in einem Bericht zeigt.
Dazu haben die Wissenschaftler Mineau und Palmer über 200 Studien
ausgewertet, die sich auf die Verbreitung und Wirkung
neonicotinoider Pflanzenschutzmittel (PSM) auf Vögel und
Wasserökosysteme beziehen. Die Giftstoffe sind im Boden nämlich
schwer abbaubar und gelangen ins Grundwasser. Die Folge sind Schäden
an Insekten und anderen, zahlreichen Tierarten (wie Schnecken,
Regenwürmer, Käfer, Spinnen), die dann als Nahrungsquelle für Vögel
fehlen. Nimmt das Nahrungsangebot ab, müssen Vogeleltern häufiger
und weiter fliegen, um ihre Brut satt zu bekommen.
Der Pestizideinsatz gegen unerwünschten Pflanzenbewuchs zerstört
außerdem die für Vögel wichtigen Lieferanten von eiweißreichen
Pflanzensamen, die sie für die Aufzucht ihrer Jungen brauchen. Die
mit PSM belastete Nahrung kann die Gesundheit der Alt- und Jungvögel
nachhaltig schwächen. Geringere Bruterfolge und eine höhere
Jungvogelsterblichkeit sind die Folge.
Die Forscher fordern deshalb eine Anpassung des gegenwärtigen
Risikomanagements dieser Giftstoffe. Solange sich die Umweltbehörde
EPA (Environmental Protection Agency) und andere Zulassungsbehörden
weltweit ausschließlich auf tödliche Pestizidmengen konzentrierten,
sind rechtliche Zulassungs- und Regulationsprozesse in
wissenschaftlicher Hinsicht unzureichend und unzuverlässig. Die
nicht-tödliche, aber dennoch schädliche Beeinträchtigung dieser
Stoffe für Vögel wird offensichtlich unterschätzt. Zum Schutz des
Naturhaushalts sollten Untersuchungen auf Langzeitfolgen bei Vögeln,
wasserlebenden und anderen Wildtieren in Zulassungsverfahren
integriert werden.
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